Zweifellos:
die digitale Fotografie befindet sich auf dem Vormarsch;
die meisten Anfangsprobleme scheinen gelöst. Inzwischen scheint ein
technisches Niveau erreicht worden zu sein, mit dem sich handwerklich
sauber arbeiten lässt.
Und so verwundert es kaum, dass Fotografen, nach ihren
Wünschen befragt, nicht noch größere Sensoren oder noch
mehr Megapixel fordern, sondern ein Mehr an Produktionssicherheit.
Oft weiß der Fotograf zum Zeitpunkt der Aufnahme bzw. der anschließenden
Bildbearbeitung noch nicht, in welchem Verfahren sein Werk wieder zu Papier
gebracht wird. Ob Tiefdruck, Offset, InkJet oder Fotobelichtung –
die Endergebnisse werden sich prinzipbedingt stark unterscheiden.
Wie stellt der Fotograf sicher, dass sich mit seinen Daten in jedem Ausgabeverfahren
nicht möglichst ähnliche, sondern jeweils optimale Qualität
erzielen lässt?
Wie kann der Fotograf schon am Monitor abschätzen, wie sein Werk
später gedruckt oder belichtet aussehen wird?
Und auch wenn sich herumgesprochen hat, dass und wie Color Management
grundsätzlich funktioniert, bleiben doch viele Fragen noch offen.
- Wie beweist der Fotograf, dass er „professionelle“
Daten abgeliefert hat?
- Wie beweist das Labor, dass es diese Daten „professionell“
weiterverarbeitet hat?
Die gemeinsame Idee, sich dieser wichtigen Fragen
anzunehmen und allgemein akzeptierte Lösungsvorschläge zu erarbeiten,
führte Anfang Juli 2003 zur Gründung der Arbeitsgruppe Photogamut.
Ihr erstes Ziel:
- Definition und Optimierung eines RGB-Arbeitsfarbraumes
für Digitalfotografen.
- Entwicklung von Kontrollmitteln für die Weitergabe,
Bearbeitung und Ausgabe digitaler Bilder
Zentraler Gedanke bei der Entwicklung entsprechender
Komponenten ist der Grundsatz, Arbeits- und Kontrollmittel im Sinne der
„open-source“-Philosophie frei verfügbar zu machen.
Idealerweise sollte sich eine Gemeinschaft engagierter Fotografen, Fachlabors
und Systemanbieter bilden, die die entwickelten Werkzeuge durch tatkräftige
Mithilfe auf Herz und Nieren testen, eventuelle Fehler lokalisieren sowie
Verbesserungswünsche artikulieren.
Auf www.photogamut.org können Sie den aktuellen Entwicklungsstand
verfolgen und selbst als Tester zur Verbesserung der Arbeitsmittel beitragen..
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